Schloss Fügen

In Fügen, der größten Gemeinde des Zillertales, steht mitten auf dem Dorfplatz ein prächtiger Barockbau: Schloss Fügen. Es ist an seinem vierflügeligen Bau mit den zwei Türmchen und dem Rundbogenportal aus Marmor erkennbar, innen befindet sich ein großer Schlosshof. Besonders schön ist die Innenausstattung im Stil des 17. Jahrhunderts, die barocke Stiege mit dem Wappen der Grafen Fieger (1793) sowie die Schlosskapelle von 1681 mit dem geschnitzten Bild Mariahilf.

Die ältesten Teile gehen auf die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück, als Georg von Keutschach aus Kärnten einen Wohnturm erbauen ließ. Dessen Schießscharten und die Spitzbogentür sind heute noch sichtbar. Anfang des 18. Jahrhunderts es dann in ein Barockschloss umgewandelt. Berühmt wurde Schloss Fügen, als hier anlässlich einer Konferenz zwischen Kaiser Franz I. und Alexander I., Kaiser von Russland (1801-1825), König von Polen und erstem russischen Großfürsten von Finnland, das Lied "Stille Nacht, Heilige Nacht" von der Sängergruppe Rainer 1822 erstmals öffentlich vorgetragen wurde. Von hier aus gelangte das Weihnachtslied dann in die ganze Welt.

Heute ist Schloss Fügen im Besitz der Gemeinde Fügen. Der vor wenigen Jahren neu gestaltete Schlossplatz wird für kulturelle Events genutzt, die dazugehörige Tiefgarage ermöglicht den barrierefreien Zugang zum Platz. Ein Gastronomieangebot und ein Pavilion sind in Planung, um das Revitalisierungsprojekt Schloss Fügen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.