Ruine Kienburg

Zwischen Huben und St. Johann im Walde, in der Gemeinde Matrei, steht die Kienburg. Der Name dieser mittelalterlichen Anlage leitet sich entweder vom althochdeutschen Wort für "kühn" oder von Erzbischof Erich Kuenburg, einem ihrer Besitzer, ab. Eine kühne Burg jedenfalls, die sich hier im Wald oberhalb des Iseltales erhob und bereits um 1000 n. Chr. erwähnt wurde.

Die Kienburg hatte eine Schlüsselstellung für den Handel aus dem Isel-, Defereggen- und Kalsertal inne. Einst bewohnten die mächtigen Grafen von Lechsgemünde die Burg, in den kommenden Jahrhunderten war sie Zeuge und Mittelpunkt von Kampf und Verwüstung. Zu den Besitzern zählen das Hochstift Salzburg und Ritter Graf Christoph von Kienburg, letzter Bewohner der Festung, als sie 1579 durch ein Feuer zerstört wurde. 1945 zerstörte dann eine amerikanische Fliegerbombe den Großteil der noch vorhandenen Mauern, sodass nur eine Ruine übrig blieb.

Die Kienburg wird aktuell renoviert: Sie ist in Privatbesitz, die Umgebung ist archäologisches Sperrgebiet. Eines der Gebäude unterhalb davon ist das Kienburger Heubad, bekannt als Kur gegen Hautkrankheiten und chronische Atemwegsleiden. Heute noch ranken sich mehrere Sagen um die einstig mächtige Burg. Eine erzählt von einem Hirtenknaben, der die Tochter des letzten Ritters erlösen kann, wenn er dem dort lebenden Drachen den Schlüssel zu einem verborgenen Keller aus dem Rachen zu nehmen vermag. Ein unermesslicher Schatz soll dann auf ihn warten.