Das Herz-Jesu Feuer ist ein im 19. Jahrhundert entstandener Brauch, der auch heute noch in Tirol gepflegt wird
Als im Jahre 1796 die Napoleonischen Truppen Tirol immer näher rückten, wurde das Land in Kriegsbereitschaft versetzt. Man trat zu einem Kongress in Bozen (Südtirol) zusammen, auf dem beraten wurde, wie man vorgehen wolle. Dort fiel der Vorschlag des Stamser Abtes Sebastian Stöckl, das Land dem Schutz des Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen. Am 1. Juni 1796 versprach man sich, dem Herz-Jesu Fest in Zukunft stets mit einem feierlichen Gottesdienst zu gedenken.
80 Jahre später wurden zu diesem Anlass auch Bergfeuer entzündet. Bergfeuer allerdings gehen schon auf die vorchristliche Zeit zurück, genauer gesagt auf den Kult der Naturvölker, welche der Sonne eine ganz besondere Bedeutung zuschrieben. Mit dem Entzünden von Feuer wollte man die Kraft der Sonne nachbilden, "Notfeuer" sollten hingegen Seuchen verbannen. In christlichen Zeiten war es zudem üblich, zu Ehren verschiedener Heiliger Höhenfeuer zu entzünden.
In Tirol bekamen die Sonnwendfeuer schließlich ihre eigene Bedeutung und an deren Stelle traten immer mehr die Herz-Jesu Feuer, welche am zweiten Sonntag nach Fronleichnam angezündet wurden. Diese Feuer werden heute noch in Form von Herzen, Kreuzen oder den Zeichen Christi "INRI" oder "IHS" angeordnet. In Innsbruck und Umgebung zum Beispiel werden die Feuer auf den höchsten Berggipfeln entzündet - organisiert werden sie üblicherweise von Bergsteigervereinen.
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